Iraklis

21.12.2021

Am heutigen Tag konnte in Kavala ein Rüde eingefangen werden, welcher bereits seit längerer Zeit mit einer enormen Verletzung am Hals durch die Gegend umherirrte. Aufgrund seiner großen Angst vor Menschen -vermutlich auch bedingt durch den unerträglichen Schmerz- kam Iraklis (so sein Name) immer nur bedingt an die Tierschützerinnen heran. Ging man auf ihn zu, rannte er sofort panisch weg und flüchtete.. 

Nachdem das öffentliche Interesse an Iraklis weiter zunahm, wurde Kostas von den beiden Finderinnen Maria & Sofia eingeschaltet, und um Unterstützung gebeten. Mit Fangstock, -netz und Lebendfalle ausgestattet, fuhr er zu Iraklis Aufenthaltsort. Und schaffte es tatsächlich nach einigen Stunden, den ängstlichen Rüden in einen umzäunten Bereich zu treiben, in dem er ihn dann endlich sichern konnte.:.

Video1     Video2

Nach vielen Tränen der Erleichterung, zeigten sich allerdings dann auch die tatsächlichen Ausmaße seiner Verletzung: Die Hälfte des unteren Halsbereiches und der oberen Brustpartie war weggefault, entzündet und bereits abgestorben. Iraklis muss schrecklichste Schmerzen erlitten haben, vermutlich war eine eingewachsene Schnur (welche als Halsband genutzt wurde) der Grund. Bitte schauen Sie sich die Bilder nur an, wenn Sie damit auch umgehen können: 

Iraklis     Iraklis2    Iraklis3

Die Aktion wurde von der Presse eng begleitet, auf Kostas Facebookseite schreibt er hierzu folgendes: 

"Anlässlich der heutigen Presse-Veröffentlichung über den Streuner Iraklis aus Nea Karvali, möchte ich die Chance nutzten, um mich bei 2 ehrenamtlichen Tierschützern zu bedanken. Welche trotz ihrer täglichen Probleme und Verpflichtungen vor Ort waren, um mich beim Einfangen von Iraklis anzuleiten und zu helfen. Zwei Frauen, die mit viel persönlichem Einsatz, und (wie alle ehrenamtlichen Helfer) Empathie für die Tiere, eine sehr wichtige Arbeit in ihrem Bereich leisten und geleistet haben: Gut gemacht Maria Giannoulidou & Sofia Martidou!

Nach dem panhellenischen Interesse an diesem Tier wurden wir um kontinuierliche Informationen um seinen Gesundheitsverlauf gebeten, ebenso wurde bereits Interesse an einer Adoption bekundet. Wir warten nun darauf, dass die Gemeinde Kavala ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommt, und sich um die Pflege und anschließende Vermittlung von diesem netten Rüden bemüht. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle bereits an Panagiotis Uranos und an Petros Kopanakis!

An dieser Stelle muss ich auch den Schlüsselbeitrag der deutschen Organisation "Tiere in nicht Griechenland e.V." erwähnen. Ein Verein, der mir für meine tägliche Arbeit und meine Tierschutzaktionen die gesamte professionelle Ausrüstung zur Verfügung gestellt hat. Diese Dinge erleichtern mir enorm die Arbeit, vor allem kann ich damit effektiv und schmerzlos Tiere mit großen Ängsten einfangen, um somit eine sofortige tierärztliche Versorgung zu gewährleisten.

Ich muss mich immer wieder bei diesem deutschen Verein bedanken, erst vor kurzem wurde uns wieder ein Spendenbetrag in Höhe von 300 Euro überwiesen. Unser Tierarzt Simeonidis A Stathis konnte hierdurch 10 Streunerkatzen kastrieren; für den Rest wurde Futter für die Streuner in Kavala gekauft. Es ist kein Zufall, dass diese spezielle Organisation mit uns seit Oktober 2008 das Tierschutzgesetzt in Kavala (zum Thema Kastrieren, Versorgung, Pflege, Transport der Hunde) gemeinsam einfordert. Ob mit Sach-/Geldspenden, Vermittlungen nach Deutschland, dem Kauf eines Tierschutzautos, von notwendigen Ausrüstungen, Transportboxen & Hundehütten, monatlichen & jährlichen Zahlungen für Hundehotels und vielem vielem mehr sind sie immer an unserer Seite. All das sind enorme Summen, die verschiedene Tierschützer in unserer Stadt zum Wohle der Tiere zur Verfügung gestellt bekamen & bekommen, was widerrum auch Geld für unsere Stadt bedeutet. Auch wenn ich inzwischen müde vom bedanken werde, aber ich schulde euch nur Respekt, liebe TiNG e.V."

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An der Stelle bedanken wir uns von Herzen bei Frau Renate Koutawas für eine einmalige Spende über 100,00 Euro. Das Geld haben wir direkt an die Gemeinde von Kavala weitergeleitet, damit die Pflege und Behandlung unterstützt wird. 

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Update 21.03.2022

Iraklis hat inzwischen zugenommen und sein Wunde ist komplett verheilt: 

Herzlichen Dank an alle, die ihn währenddessen unterstützt haben und es auch weiterhin tun!



 

Depy: Rettung in letzter Sekunde

23.11.2021

Das ist die Geschichte von Depy: Einem kleinen Mädchen von gerade einmal 8 Monaten. Mit einem Strick um den Hals in einem dichtem Gestrüpp festgebunden - außerhalb dessen, wo sich Menschen üblicherweise aufhalten... innerhalb eines Abwasserkanals mitten im Nirgendwo.

Jeden Tag grausamen Qualen des Hungers, Durstes und der Machtlosigkeit ausgesetzt, und der Gewissheit, dort langsam und ganz allein einen qualvollen und grausamen Tod zu erleiden. Wir wissen nicht, wie viele Tage Depy dort so "leben" musste. Fakt ist, dass jede Sekunde eine zu viel war! Und es zeigt wieder einmal, mit welch grausamen Absichten die Menschen dort ihre Tiere entsorgen. Mit welchem Hass sie angetrieben werden, dabei möglichst großen Schaden - sowohl seelisch als auch körperlich - zu hinterlassen.

     

Nur durch einen glücklichen Zufall, lief jemand genau an diesem Kanal vorbei und nahm Geräusche aus dem dichten Gestrüpp wahr. Aufgrund der dortigen Wassermassen und dem dichten Wildbewuchs, rief er unsere Tierschützerin an und bat um Hilfe, da ein Durchkommen allein nicht möglich war. Haorula und Lena machten sich sofort auf den Weg, doch auch sie scheiterten an den örtlichen Begebenheiten und mussten wieder nach Hause zurück, um erst einmal entsprechendes Werkzeug zu besorgen.  

Es folgten nervenaufreibende Stunden, welche ein Durchkommen nur sehr müßig zuließen... doch sie schafften es, und konnten Depy endlich erreichen, um sie in Sicherheit zu bringen. Allerdings war das Seil um ihren Hals viel zu dick um es durchschneiden zu können, es musste also wieder zurückgefahren und etwas neues besorgt werden. Weitere Stunden des Wartens, während Depy immer schwächer und müder würde... die Nerven lagen auf allen Seiten blank. Am Ende konnte eine Astschere schließlich die ersehnte Freiheit ermöglichen, und die Tierschützer konnten Depy endlich auf ihren Armen dort heraus tragen: 

Die kleine Maus lebt nun bei uns im Tierheim, und darf sich von all dem Erlebten in Ruhe erholen. Sie ist noch etwas traumatisiert, aber taut in kleinen Schritten auf und investiert mit unwahrscheinlicher Lebensfreude wieder in das Vertrauen in uns Menschen. Sie ist eine ganz wunderbare Seele, die eine derartige Vorgeschichte alles andere als verdient hat! Wir werden uns von Herzen bemühen, ihr restliches Leben umso wertvoller zu gestalten, damit Nelli lernt, dass auch sie geliebt und respektiert wird. 

Geschichten wie die von Depy passieren allerdings jeden Tag in Griechenland, und es gibt hunderte von Fällen, bei denen wir leider nicht mehr helfen konnten. Es zeigt uns immer wieder auf´s Neue, dass wir alles tun müssen, um für die Tierschutzgesetze und das Zusammenleben mit den Tieren einzustehen! Helfen Sie uns dabei und unterstützen Sie unsere Arbeit, damit Geschichten wie diese hier, sich nicht mehr wiederholen müssen.



 

Kyra

In Karditsa gab es gestern wieder einen Notfall, über den Evi uns folgendes geschrieben hat:

"Today I received a call from a gentleman who was walking on the outskirts of a village in Karditsa as he heard screams from a dog that was tied up in a demolished and abandoned warehouse ..., without water, without food, it was clearly ossified and doomed to death!!!
"Heute bekam ich einen Anruf von einem Herrn, der am Rande eines Dorfes in Karditsa spazieren ging, als er Schreie von einem Hund hörte. Dieser war in einem halb abgerissenen und verlassenen Lagerhaus gefesselt... ohne Wasser, ohne Nahrung, klapperdürr und dort zum Tode verurteilt!!!

Arriving at the spot, 3 puppies also emerged boned!!! 
Am Ziel angekommen, tauchten noch 3 weitere, stark ausgehungerte Welpen neben ihr auf!!!

  

A manoula that is questionable how she managed and raised these babies without feeding herself ...
Eine Mutter, bei der es mehr als fraglich ist, wie sie überhaupt diese Welpen gebären und groß ziehen konnte, ohne sich selbst dabei zu ernähren...

I do not know who and why left this mother there, but whoever does it is a monster that lives among us !!!
Ich weiß nicht, wer es war und warum er diese Mutterhündin dort zurückgelassen hat. Aber wer auch immer das war - es ist ein Monster, das unter uns lebt!!!

No soul deserves this punishment!
Keine Seele verdient eine derartige Strafe!

Respect in every form of life!!"
Respekt für jede Lebensform!!"

Video1     Video2

Sobald Kyra und ihre Welpen stark und gesund genug für eine Vermittlung sind, werden wir die kleine Familie natürlich bei uns auf der Seite inserieren. Gerne können Sie uns bis dahin in Form einer Tierpatenschaft unterstützen :-) 

An der Stelle bedanken wir uns von Herzen bei den bis dato aktuellen Tierpaten:

Felicita Wäspe - 200 Euro einmalig
Gaby & Roland Zumbusch - 50 Euro einmalig + 30 Euro monatlich
Tanja Roßmann - 50 Euro einmalig
Renate Koutawas - 80 Euro einmalig



 

Artemis

14.10.2021

Vor etwa 2 Wochen begegnete Evi der hübschen Artemis das erste Mal auf dem Weg zum Plastiras-Stausee. Die Hündin tauchte urplötzlich aus einem Gebüsch auf und rannte humpelnd auf sie zu, augenscheinlich auf der verzweifelten Suche nach Futter. Ihr vorderes Beinchen war stark deformiert (vermutlich seit Geburt an), so dass ihr jede Bewegung sehr schwer fiel.

Als Evi sich ihr näherte, lief sie ängstlich wieder weg, so dass sich Evi  dazu entschied, ihr nicht noch mehr Streß zu bereiten und lediglich eine Futterstelle mit frischem Wasser zurückzulassen. Von da an fuhr sie täglich zu Artemis, baute langsam eine Beziehung zu ihr auf und gab ihr regelmäßig Futter. Die anfänglich so schüchterne Hündin freute sich inzwischen sehr über den Besuch, und traute sich täglich ein Stück weit näher an Evi heran. Vor ein paar Tagen ließ sie sich das erste Mal sanft berühren, und wir hofften sehr, dass nun die Möglichkeit bestand, sie festzuhalten und endlich mitzunehmen. Doch als Evi gestern Abend zu ihr fuhr, fand sie die Hündin leblos am Straßenrand liegen...

Vermutlich wurde sie Opfer eines Autounfalls, einer Attacke von anderen Tieren oder menschlichen Abschaums - leider werden wir es nie erfahren. 

Warum wir Artemi´s Geschichte erzählen? Weil es von ihr Hunderte gibt! Hunde, die mit starken Behinderungen, Verletzungen oder Einschränkungen leben müssen, ohne dass sich jemand kümmert! Die vor lauter Angst und schlechten Erfahrungswerten die Nähe zum Menschen meiden, und somit täglich enorm hungern und körperlich leiden. 

Und weil auch wir jeden Tag emotional stark an unsere Grenzen kommen, uns verzweifelt um sie bemühen, und am Ende doch -so oft- den Kampf verlieren...

Und dennoch: Artemis hatte einen Namen. Und eine Geschichte. Und sie ist, bleibt und wird nicht vergessen <3  

         



 

Sabine´s Tagebuch: "Meine Zeit in Karditsa"

 

26.09.2020

Gestern Nachmittag bin ich in Thessaloniki gelandet und direkt von Elias, Dimitra und Haroula liebevoll empfangen worden. Ich bin mit sehr gemischten Gefühlen gereist, da die Situation momentan ja sehr schlimm ist und ich nicht wusste ob ich dem allen gewachsen bin. Das weiß ich noch immer nicht, aber ich weiß, dass es das Richtige war hier her zukommen, und dass ich diese Zeit sicherlich nicht vergessen werde. Ich durfte den Alltag miterleben, den Evi und die anderen Tag für Tag meistern. Im alten Tierheim wurde ein schöne Gedenkstätte errichtet für die Hunde, die es leider nicht geschafft haben. Es war sehr traurig und es hat sehr geschmerzt. Ich hätte den Moment mit den anderen aber nicht missen mögen weil eine besondere Verbundenheit da war. Viele Hunde haben aber auch überlebt und das Team gibt alles dafür, ihnen das Leben so gut wie es geht zu ermöglichen. Thanassis z.B., ein junger Mann, hat sehr viele Hunde gerettet und tut es immer noch. Die Menschen hier arbeiten sehr hart und ohne Pause und ich kann sie nur bewundern, mit welcher Liebe und Hingabe sie den Hunden, aber auch den Menschen begegnen.
Im neuen Tierheim wurde dann geputzt und aufgeräumt, um die Sachen zu erhalten, die noch zu gebrauchen sind. Vieles ist durch das Wasser unbrauchbar geworden, deshalb sind Spenden um so wichtiger. Es tat so gut, zu arbeiten und dabei die Hunde sehen und beobachten zu können, sodass ich einen friedliche Atmosphäre verspürt habe, die schwierig zu beschreiben ist. Anschließend wurden die Strassenhunde gefüttert und es ist schön zu sehen, wie sehr die Hunde sich freuen und darauf verlassen, dass Evi ihnen ihr Futter bringt.
Es war auch wunderbar all die Hunde, die ich bis dato nur von Bildern kannte, in Wirklichkeit zu sehen, sie zu streicheln und ihre Freude zu erleben, so, wie sich nur ein Hund freuen kann 😍
Zwischendurch wird auch an die Menschen gedacht, die zum Teil sehr viel oder auch alles verloren haben. Es ist eine unglaubliche Hilfsbereitschaft da, die ich so selten erlebt habe. An diesem Tag gehe ich müde, aber sehr erfüllt schlafen und bin gespannt auf den nächsten Tag. Kali Nichta😅

 

Das alte Tierheim 

Das neue Tierheim 


27.09.2020

Nachdem ich heute Nacht besser geschlafen habe, ging es heute morgen erst mit Haroula und Eleni zu den Welpis von Dimitra, dort sind auch Ilona, Rudy und Eve zu finden. Nachdem alle versorgt waren, ging es wieder ins alte Tierheim. Jetzt, beim zweiten Mal, ist bei mir etwas gerutscht und ich konnte das gesamte Ausmaß sehen. Nun ist mir auch klar, warum es so wichtig ist, dass die Hunde dort rauskommen. Es ist zwar alles viel trockener, aber viele Gehege sind gar nicht bewohnbar und wie Thanassis erzählte, sind einige Hunde auch traumatisiert von der Überschwemmung und brauchen sicher ihre Zeit, um sich wieder zu fangen. Die Bedingungen dort sind einfach schlimm. Die Hunde leben im Matsch und haben zur Zeit kaum trockene Plätze 😞 Trotzdem war es schön  die überlebenden Hunde zu sehen und dass sie okay sind.
Anschließend ging es ins neue Tierheim, wo schon viel passiert ist. Gesäuberte Bettchen und Näpfe, trockene Plätze und viel Sonne zum trocknen 😍 Wenn es einen schönsten Moment gab, dann den, als die Hunde zum ersten Mal wieder auf trockenen Decken spielen konnten 😃
Zum Schluss ging es zur Fütterungsrunde der Straßenhunde und diesmal konnte ich schon gut mithelfen . Am 2. Tag guckt man schon nach bekannten Hunden . Nicht zu vergessen natürlich die Runde , um Spenden für die bedürftigen Menschen abzuholen und zu verteilen . Ich bin wieder einmal erfüllt und glücklich und freue mich darauf , die Mädels zum Abend zu treffen . Ich weiß schon ein bisschen darüber , was morgen passiert aber das wird dann morgen verraten 😂. Euch allen ein Kalinichta.

P.S. Ich lerne sehr fleißig griechisch , so dass ich mich schon ein bisschen unterhalten kann 😍  

Das alte Tierheim 

Fütterung der Straßenhunde 


28.09.2020

Nachdem ich jeden Tag ein bisschen länger schlafe als am vorigen 😂 ging es wie immer um 9 Uhr los. Wir brachten einen Hund zum Tierarzt, der so schlimme Entzündungen am Körper hatte, so etwas habe ich noch nie gesehen! Dass Evi ihn zum Tierarzt bringt weil die Besitzer nicht zahlen wollen oder können, ist nur eins von hunderten Dingen, die Evi noch „nebenbei“ tut .Danach ging’s ins neue Tierheim: Säubern, füttern, versorgen, streicheln, einen riesigen Wasserschlauch entwirren (danach sah ich aus wie ein Erdferkel). Überhaupt war ich, glaube ich, noch nie so dreckig wie in den letzten Tagen 😂 Nachdem es dann erst so aussah als wäre dieser Tag früher zu Ende, war dann doch noch so viel zu tun. Einen alten Mann mit essen versorgen, die Strassenhunde füttern und vieles vieles mehr. Meine Lektion für heute war es, zu sehen, wie Menschen sich selbst völlig zurückstellen und zusammenhalten um für andere da zu sein. Sie nehmen sich selbst nicht wichtig und nur deshalb können sie diese Arbeit tun. Und sie haben ja alle noch ihren Beruf, wenig Zeit für sich. Das hat mich sehr beschämt. Wie oft kümmern wir uns nur um unsere eigenen Belange? Was mich hier täglich zum Lachen bringt, ist der Verkehr hier. Jeder fährt wie er will, niemanden interessiert hier, ob man angeschnallt ist oder nicht oder telefoniert 🙈 Ich könnte mich daran gewöhnen 😂 So, um 20 Uhr gehts los um noch zusammen zu sitzen. Auch daran muss ich mich gewöhnen, dass die Griechen abends nochmal erwachen 😂 Kalinichta und bis morgen😍

Fütterung der Straßenhunde 


29.09.2020 

Heute Morgen war ich zum ersten Mal ein bisschen platt, ein anstrengender Tag und abends lange sitzen merkt man schon irgendwann 😉 Wir starteten heute mit dem Besuch auf einem Platz von Thanassis, auf dem neben Venus, Roxy und Henni noch einige andere Hunde leben. Das Rudel ist entspannt und wird um ein paar lustige Welpen bereichert. Dann ging es zu einer sehr abgelegen Ecke, in der das Ausmaß der Flutkatastrophe noch einmal ganz deutlich war. Alles ist voller Schlamm, zerstört, man kommt kaum dorthin. Auf einigen Bildern und Videos habe ich das dokumentiert, mit was die Menschen hier zu kämpfen haben.
Nach dem Versorgen der Welpen von Dimitra, und der Hunde um die Eleni sich kümmert, ging es wieder ins neue Tierheim. Heute haben wir unter anderem den Sonnenschutz, der in den Gehegen zerstört war, erneuert. Ansonsten warten wir auf Dinge, die noch nicht geliefert werden, um sie aufzubauen. Ich hoffe einiges von dem klappt bis Donnerstag, damit ich noch fleißig mithelfen kann. 
Auch heute habe ich einen besonderen Gedanken: Den Hunden, die gerettet wurden geht es gut, aber es ist so unglaublich wichtig, diese Arbeit zu tun, damit möglichst viele dieser wunderbaren Wesen ein Zuhause finden. Mit Menschen, die nur für sie da sind, mit einem warmen Plätzchen, Spaziergängen und der Sicherheit, ein Zuhause für immer zu haben. Die Tierschützer tun hier wirklich was sie können, aber es ist ja gar nicht genug Zeit für die einzelnen.
Nach der üblichen Runde mit Evi und der lustigen Begebenheit, dass ich mich bei der Gassirunde mit ihrem Hund total verlaufen habe (natürlich ohne Handy, aber Gott sei Dank mit Adresse 😂), bin ich zurück und warte auf einen weiteren schönen Abend mit den anderen 😍 Kalinichta und bis morgen. 


30.09.2020

Mir gehts wieder besser und ich bin fit 👍🏻😅 Pünktlich um 9 Uhr ging es los zu Vana  einer weiteren Tierschützerin. Auch sie beherbergt und kümmert sich um verschiedene Hunde. Hier fand ich auch Julia und Adele vor. Aus Adele ist eine stattliche superschöne und verschmuste Hündin geworden, und auch Julia ist megasüss 😍 klein und zart, etwas schüchtern aber ruhig und entspannt. Es war eine schöne Zeit mit den Hunden dort. Überhaupt genieße ich die viele Zeit, die ich mit allen Hunden erleben darf, unvergleichlich 😍
Wieder einmal durfte ich dann mit Evi ihren Tag verbringen und ich fühle mich immer wohler zwischen dem großen Rudel im neuen Tierheim. Alle wachsen einem ans Herz und man sieht und kennt ihre Eigenheiten inzwischen. Der Platz sieht inzwischen schon wieder viel freundlicher aus, zudem zur Zeit die Sonne scheint, und das nicht zu knapp😅 Leider konnten wir heute nicht viel anderes tun als die üblichen Dinge, weil Material fehlt um weiterzumachen.
Die Dinge, die zu tun sind, werden immer mehr zur Routine und ich hoffe, dass ich Evi eine Hilfe sein kann. Bei allen schlimmen und traurigen Dingen, die hier zu sehen und zu spüren sind, gibt es auch viel zu lachen. Jeder Fehler passiert mir nur einmal, wir fahren nur einmal mit offener Autotür los und ich werfe auch nur einmal beim Füttern den Eimer versehentlich über den Zaun statt das Futter😂 Ich lerne täglich dazu und das tut gut. Am Ende des Arbeitstages haben wir einen Schwung Lebensmittel gekauft, für die Menschen uns Geld gegeben haben. In Tüten verpackt geht das dann an bedürftige Menschen. Auch das macht so viel Freude 😍
Mein schönster Gedanke heute war, das ich hier, bei diesen Menschen und bei dieser Arbeit tatsächlich spüre: Geben ist seliger denn nehmen. Ich habe eine Energie, die ich nie erwartet und für möglich gehalten hätte.
Und mein bestes Erlebnis heute war, als ich, die sich vorher noch nie inmitten eines solch großen Rudels aufgehalten hat, den Hunden bei einer aufregenden Situation sagen konnte " Leute, beruhigt euch" und sie haben tatsächlich auf mich gehört 😂👍🏻 So, duschen und rüsten für den Abend, noch ist der Tag nicht zu Ende. Morgen nur noch ein Tag und dann geht`s wieder nach Hause . Mit einem, wenn nicht zwei weinenden Augen 🤔 Kalinichta und bis morgen in Gesundheit. 

Roxy & Venus 

 


01.10.2020

Heute war ein sehr sehr langer Tag, es ist jetzt 21.18 griechischer Zeit und ich bin gerade zurückgekommen. Nachdem wir im neuen Tierheim alles erledigt haben, hatte Evi eine Überraschung für mich, die wir beide sehr genossen haben. Sie ist mit mir nach Meteora gefahren, eine Stadt, in der es merkwürdig aussehende Gebirge gibt, auf denen früher Kloster gebaut wurden. Der Anblick ist einfach phänomenal und mit einigen Bildern lasse ich euch teilhaben.
Das war mal keine Arbeit und keine Anstrengung und für Evi habe ich mich sehr gefreut, dass sie sich tatsächlich mal eine Auszeit genommen hat 😍. Natürlich waren dann die anderen Dinge trotzdem zu tun, nur eben später 😂 

Wir haben dann noch einen Anruf bekommen, dass wir zu einem Grundstück kommen sollten, dass möglicherweise für das neue Tierheim in frage kommt. Es wäre sehr nahe am anderen Tierheim und sehr nahe zu ihrer Arbeitsstätte. Mal sehen was daraus wird aber es wäre schon optimal.

So, jetzt ist meine Woche in Karditsa zu Ende und ich komme zurück mit dem Kopf und dem Herzen voller Eindrücke.
Ich habe so viel gesehen und erlebt, konnte helfen und lernen und Hunde streicheln und füttern und viel Zeit mit ihnen verbringen. Dabei war ich auch noch so unglaublich gut aufgehoben bei dem griechischen Team. Ich habe schlimme Dinge gesehen, aber auch schöne, wir haben gelacht und geweint und wundervolle Abende miteinander verbracht . Ich habe wundervolle Menschen ins Herz geschlossen und werde sie vermissen 😢 Aber es tröstet mich zu wissen, dass es nicht das letzte mal war, dass ich hier war. Ich werde diese Zeit niemals wieder vergessen und behalte sie und die Menschen und die Hunde in meinem Herzen. Wenn ich euch mit meinen von Herzen geschriebenen Berichten etwas mitgenommen habe nach Karditsa , dann würde ich mich freuen. In diesem Sinne ein letztes Kalinichta 😍😘.

P.S. Natürlich gab es auch heute ein schönstes Erlebnis: Die Freude darüber, dass Evi mal für ein paar Stunden eine Pause eingelegt hat und sie gelacht und die Zeit genossen hat. Das ist so selten und es hat mich sehr glücklich gemacht. Nun aber ins Bett, morgen früh geht`s los 😉😘.



 

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