Kyon & Kovu

28.11.2025

Am 23.09.2025 erreichte uns ein Hilferuf aus Griechenland - und diesmal war alles ein wenig anders als sonst:

Sehr geehrtes Team von Tier in Not Griechenland,

mein Name ist Olivia, und ich verbringe zurzeit meinen Urlaub in Kavala (Griechenland). Vor etwa fünf Tagen habe ich in der Nähe meiner Unterkunft zwei verwaiste Kätzchen gefunden. Eines hatte ein verklebtes Auge, das ich vorsichtig ausgespült habe – mittlerweile ist alles wieder in Ordnung. Beide waren anfangs sehr dünn, haben aber durch regelmäßiges Füttern bereits etwas zugenommen. Da in der Umgebung niemand eine Mutterkatze gesehen hat, habe ich begonnen, mich um sie zu kümmern. Mittlerweile haben die Kleinen Vertrauen gefasst: Sie folgen mir, lassen sich hochnehmen und suchen aktiv Nähe. Heute war ich mit ihnen beim Tierarzt. Dieser schätzte ihr Alter auf etwa 6 Wochen. Beide haben Flöhe und müssen regelmäßig entwurmt werden. Gegen die Flöhe wurden sie bereits behandelt. Ansonsten sind sie gesund, verspielt und fressen gut – wobei das graue Kätzchen sich derzeit noch überwiegend auf Aufzuchtmilch verlässt.

Da mein Urlaub bald endet, stehe ich vor dem Problem, dass ich die Kätzchen hier in Griechenland nicht länger versorgen kann. Sie sind noch zu jung für die erste Tollwutimpfung und damit auch für eine Ausreise. Gerne würde ich beide langfristig aufnehmen und ihnen in Deutschland ein Zuhause geben. Auch die Kosten für Impfungen sowie den Transport nach Deutschland übernehme ich selbstverständlich. Meine große Bitte an Sie ist daher: Könnten Sie die beiden für den Zeitraum von etwa zwei Monaten nach meiner Abreise betreuen, bis sie vollständig geimpft und ausreisefähig sind? Auf diese Weise wäre sichergestellt, dass sie anschließend in ein sicheres Zuhause nach Deutschland reisen können. Ich hoffe sehr, dass Sie mir in dieser Situation helfen können. Für Ihre Unterstützung – auch in Form von Beratung oder alternativen Möglichkeiten – wäre ich Ihnen von Herzen dankbar.

Die Graue Katze heißt übrigens Kovu (Weibchen) und die Schwarze Kyon (Männchen):

Mit freundlichen Grüßen
Olivia & Symela

Täglich erreichen uns viele solcher Notrufe aus Griechenland. Aber nur selten begegnen wir Menschen, die mit so viel Eigeninitiative, Herz und Verantwortungsbewusstsein handeln wie diese beiden Mädels. Meistens werden wir per E-Mail über Tierleid informiert - ohne dass man sich selbst kümmert. Doch hier war es anders: Olivia und Symela haben nicht einfach nur gemeldet, sondern gehandelt. Ihr Engagement hat uns tief beeindruckt - und natürlich wollten wir helfen!!!

Wir kontaktierten sofort unseren Tierschützer Kostas, der sich umgehend mit einer befreundeten Tierliebhaberin (lt. seiner Aussage die "Katzenmama von Kavala") in Verbindung setzte. Und tatsächlich: Schon kurze Zeit später bekamen wir die erlösende Nachricht: Sie nimmt die beiden Kitten für 450 Euro Unkosten (inkl. Kittenmilch, Futter und Tierarztkosten) bei sich auf, lässt sie impfen, chippen, entwurmen und bereitet sie liebevoll auf ihre Ausreise nach Deutschland vor. Für uns war klar, dass wir diese Kosten als Tierschutzverein übernehmen und den Katzen einen neuen Start ins Leben ermöglichen wollen. 

Am 14.11.2025 war es dann endlich soweit und Kyon & Kovu durften mit G.A. Life nach Deutschland reisen. Nach 23 Stunden Autofahrt kamen sie endlich in ihrem neuen Zuhause an und unternahmen sofort erste, neugierige Erkundungsversuche in der Wohnung: Video1 & Video2. Heute - zwei Wochen später - leben Kyon und Kovu bei ihrer Familie, und es könnte ihnen nicht besser gehen:

Außerdem wurde ein Kurzvideo produziert, das ihre Geschichte erzählt - mit Vorher-Nachher-Bildern, die mehr sagen als tausend Worte.

Gerade in Zeiten, in denen uns täglich Meldungen über hilflose Tiere aus Griechenland erreichen, berühren uns solche Fälle besonders. Wenn Menschen nicht nur beobachten - sondern handeln. Wenn sie Verantwortung übernehmen, anstatt sie einfach nur an die Tierschutzvereine vor Ort "abzuschieben". Zu oft hören wir Sätze wie: "Sorry, wir hätten uns ja gerne gekümmert, aber wir fahren morgen zurück - da können wir nichts tun". Oder: "Wir haben selbst ein Tier dabei, das wollen wir nicht anstecken." Olivia und Symela haben gezeigt, dass es auch anders geht. Dass man nicht immer alles alleine schaffen muss - aber bereit sein sollte, selbst den ersten Schritt zu tun. Für diese Haltung sind wir zutiefst dankbar. Denn genau so entsteht echte Tierschutzarbeit: Aus Mitgefühl, Mut und Eigeninitiative.

Wir wünschen Kovu, Kyon, Oliva, Symela und ihren Familien eine ganz wundervolle gemeinsame Zeit und sagen DANKE  💙 



 

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